Mein Name ist Kevin Niehaus und ich bin Lehrkraft für Sonderpädagogik in den Förderschwerpunkten Lernen, Emotionale-Soziale Entwicklung und Sprache. Darüber hinaus habe ich auch die Lehrbefähigung für das Regelschullehramt der Sekundarstufe I in den Fächern Deutsch, Sozialwissenschaften und Deutsch als Zweitsprache/Interkulturelle Pädagogik.
Nach dem Vorbereitungsdienst für das Regelschullehramt habe ich von 2015-2017 an einer Hauptschule in Köln gearbeitet. Dort war ich Klassenleitung einer sogenannten Vorbereitungsklasse und habe schwerpunktmäßig mit neu zugewanderten Schüler:innen zusammengearbeitet. Aufgrund meines Studienschwerpunktes im Bereich DaZ liegt mir der Bereich der schulischen Sprachbildung seither am Herzen. So kam es auch dazu, dass ich innerhalb der staatlichen Lehrkräftefortbildung das „Fortbildungsteam DaZ“ der Bezirksregierungen Köln und später auch Düsseldorf (NRW) für die Ausbildung von Lehrkräften verschiedener Lehramtsbefähigungen in der Funktion als Moderator und Fortbildner unterstützen durfte.
Im August 2017 habe ich mich dazu entschieden, dass Lehramt für Sonderpädagogik nachträglich zu erwerben, um mein eigenes Handlungsrepertoire zu erweitern und noch gezielter auf die individuellen Lernbedürfnisse der Schüler:innen eingehen zu können. Dazu bin ich zurück ins Ruhrgebiet gezogen und durfte seitdem an verschiedenen Förderschulen tätig sein und Erfahrungen sammeln.
Das durchgängige Interesse an der Weiterentwicklung sprachbildungs-bezogener Perspektiven im Kontext migrationsbedingter Mehrsprachigkeit wurde durch die schulisch-unterrichtlichen Erfahrungen in den sonderpädagogischen Förderschwerpunkten Lernen, Emotionale-Soziale Entwicklung und Sprache verstärkt. Insbesondere die Gefahr der Sonderpädagogisierung mehrsprachiger Schüler:innen war auch Anlass dafür, den Weg zurück an die Universität zu suchen, um diesen Bereich sowohl in der Lehrkräfteausbildung zum Thema zu machen als auch empirisch zu beleuchten.
Von 2020-2025 war ich mit voller Stelle an die Universität Duisburg-Essen abgeordnet und als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Deutsch als Zweit- und Fremdsprache (DaZ/DaF) tätig.

Im Sommer 2024 habe ich im Fach Deutsch als Zweit- und Fremdsprache an der Universität Duisburg-Essen zur interdisziplinären Verbindung von Sprachbildung und Inklusion im Kontext von Mehrsprachigkeit und sonderpädagogischem Förderbedarf promoviert.
Seit August 2025 bin ich fest als akademischer Rat am Institut für Sonderpädagogik (AG Pädagogik und Didaktik im Förderschwerpunkt Emotionale-Soziale Entwicklung) der Universität Duisburg-Essen tätig
Mein Forschungsprofil ist disziplinübergreifend an der Schnittstelle von Sonderpädagogik, Migrationspädagogik, Mehrsprachigkeitsforschung und kritischer Ungleichheitsforschung angesiedelt. Ich untersuche, wie Zuschreibungen, Differenzkategorien und institutionelle Praktiken Bildungsprozesse in schulischen Kontexten prägen und dadurch Teilhabe, Inklusion und Bildungsbenachteiligung strukturiert werden. Im Fokus stehen Prozesse und Praktiken der Markierung, Attestierung, Kategorisierung und Exklusion sowie deren Auswirkungen auf Kinder, Jugendliche und ihre Angehörigen – und wie diese Akteur:innen solche Erfahrungen erleben, verarbeiten und aushandeln.
Zu meinen Forschungsinteressen gehören u. a. Besonderheiten im Spracherwerb zwei- und mehrsprachiger Kinder und Jugendlicher, migrationsbedingte Mehrsprachigkeit in den sonderpädagogischen Förderschwerpunkten der sogenannten Lern- und Entwicklungsstörungen sowie der umfassende Bereich der disziplinübergreifenden Lehrkräfteprofessionalisierung für sprachliche Vielfalt in inklusiven Bildungssettings. Methodisch arbeite ich vor allem im qualitativen Paradigma.
Forschungsschwerpunkte & Forschungsinteressen
- Inklusive Sprach(en)bildung als Querschnittsaufgabe schulischer Inklusion
- Migrationsbedingte Mehrsprachigkeit in den sonderpädagogischen Förderschwerpunkten Lernen, Emotionale-Soziale Entwicklung und Sprache
- Migrationspädagogische Perspektiven auf Inklusion, Differenzkonstruktionen und Bildungszugänge
- Intersektionale Bildungsbenachteiligung von Kindern und Jugendlichen mit zugeschriebenem sonderpädagogischem Förderbedarf
- Rassismus- und migrationskritische Zugänge zu sprachlicher Differenz und schulischer Inklusion
- Disziplinübergreifende Lehrkräfteprofessionalisierung im Umgang mit Vielfalt, Differenz und Heterogenität
- Herausforderndes Verhalten von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Kontext von Ungleichheit und Zuschreibungen
Auslandsaufenthalte / Stipendium
- Teil-Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) zur Anfertigung der Staatsarbeit an der Stockholms universitet, Institutionen för Svenska och Flerspråkighet (Institut für Schwedisch und Mehrsprachigkeit), Schweden
Mitgliedschaften & AG-Tätigkeiten
- 2023 – z. Zt. // Mitglied Symposium Deutschdidaktik (SDD), AG Deutsch als Zweitsprache
- 2022 – z. Zt. // Forschungsgemeinschaft Rekonstruktive Fremdsprachenforschung (RFF)
- 2020 – z. Zt. // Forschungswerkstatt Dokumentarische Methode des Interdisziplinären Zentrums für Bildungsforschung (IZfB), Universität Duisburg-Essen, Essen.
- 2020 – z. Zt. // AG Mehrsprachigkeitsforschung des Instituts Deutsch als Zweit- und Fremdsprache (DaZ/DaF), Universität Duisburg-Essen, Essen.
- 2020 – z. Zt. // Interdisziplinären Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (InZentIM), Universität Duisburg-Essen, Essen.
- 2021-2022 // AG Sonderpädagogik in den Förderschwerpunkten Sprache und Emotionale-Soziale Entwicklung, Zentrum für Lehrkräftebildung (ZfL) und Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Duisburg-Essen, Essen.
- 2020-2022 // Projekt-Mitwirkung im Teilbereich der Zusatzqualifikation „QuIL – Qualifikation für Inklusives Lernen“ im Rahmen des Projekts ProViel (Professionalisierung für Vielfalt) der BMBF geförderten Qualitätsoffensive Lehrkräftebildung, Universität Duisburg-Essen, Essen.